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Frutigen

 

 


Frutigen Mitholz 14. September 2002

 

 

SCHWARZ ROT WEISS

Schwarz ist es unter all den Gesteinsmassen, unter ihrem gigantischen Gewicht, der Dichte der verschiedenen Mineralien.

 

Schwarz ist es im Innern.

 

Schwarz ist es, wenn wir unter dem Boden eingesperrt sind oder verschüttet.

 

Rot symnbolisiert hier die Kraft, den Willen und den Akt des Menschen.

 

Weiss ist die Farbe des Papiers auf welchem geplant, berechnet, befragt, wurde. Es ist Ueberbringer von Massen, Beträgen, Theorien, Meinungen, Behauptungen und Fakten.

 

Weiss ist geduldig.

Ich wählte den Prospekt der Alptransit als Untergrund für die Aeusserungen der Besucher, weil er mir als verbindendes Element zwischen ausführenden und betroffenen Menschen geeignet schien.

 

Während den Vorbereitungen achtete ich darauf, den Besuchern möglichst einfache und klare Möglichkeiten zu bieten um ihr Befinden gegenüber der NEAT-Bauprojekte auszudrècken. Damit sich auch zurückhaltende Menschen äussern konnten, stand ihnen eine Digitalkamera zu Verfügung mit der sie einen positiven (+) und einen negativen (-) Eindruck festhalten konnten.


   

Der Tag


Samstagsonnenwetter, kühler Morgen, ältere Männer um 9.00.
Erste Besucher schreiben und Aerger bekommt Luft.
Animieren, betteln bitten, flirten und werben um Bildli- Sätzli- Föteli nur abdrücken und fertig wärs was denken Sie über... ah, Sie denken noch nichts, schauen zuerst. Vielleicht später (schade, weil bis am Abend sollte die Zeitung...) Ja wir sind vom Kulturmobil und möchten gerne wissen, hier ist Farbe, ja, das kommt alles in diese schöne Kiste Nando im Tessin durch jeden Tunnel der Neat oh, der Leim klebt nicht Adrian könntest du bitte? Und Stellwände schaukeln im Wind. Sieht jetzt aber schön aus Fangblicke Schwarz Rot Weiss und leuchtet. Enttäuschungen nehmen Farbe an und Staunen. Kinder malen und Erwachsene ein wenig aber mit Zögern weil in der Schule auch nicht gut. Zwei Bissen Bratwurst nein grün hats nicht, Santa Barbara. Lächeln zäh und im Kopf wo ist er Föteli, Sätze hier hören auch kleben, eine Frage und gleichzeitig. Marco Adrian Pio zum Glück und hier.
Viele alte Männer und ihre Zeiten- ein Samstag spazieren und kleine Bilder von Menschen und dahinter Lötschberg- Riesenberg.

 


Den 14. September 2002 habe ich in lebendiger, übermütiger und anstrengender Erinnerung. Ideal umgeben von den Leuten und der Infrastruktur des Kulturmobils, beflügelt von den Gedanken an das riesenhafte Unterfangen im Berg, gelang es, einigen Besuchern Statements, Bilder und Gedanken zu entlocken. Es waren staunende, kritische, enttäuschte Stimmen zu hören, oft auch resignierte :"Was soll ich mich hier äussern, das nützt ja doch nichts!" Die meisten Besucher vertraten keine bestimmte Ansicht, sondern wollten einfach diese riesige Baustelle bestaunen.
Ich freue mich über das Resultat, welches durch das fruchtbare Zusammenwirken verschiedenster Menschen entstand und wünsche dieser Zeitung weiterhin prächtige, nachdenkliche, faszinierte Seiten!

 


Ich danke Marco für seinen herzlichen Kontakt, für seine grossartigen Vorbereitungen und sein Entgegenkommen. Adrian und Pio danke ich für ihre Unterstützung und ihre freundliche Präsenz. Und Nando danke ich, dass er dieses Tunnelzeitungsprojekt gegründet hat !

Anna Schmid

 

 


 

 

 

  < > , 23.01.2005
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